Montag, 31. März 2014

Windows XP wechseln ohne Ärger

Am 8. April ist Schluss mit Windows XP. Doch worauf muss ich beim Systemwechsel achten?

 

Am 8. April 2014 erhält Windows XP seine letzte Auffrischung. Ab dann gibt es keine Sicherheits-Updates mehr, das Betriebssystem wird zu einer leichten Beute für Online-Kriminelle. Online-Banking und Internetsurfen sind dann nicht mehr sicher. Trotzdem halten viele an dem Uralt-System fest – wovon jedoch dringend abzuraten ist. Wir zeigen, wie Sie ohne Ärger umsteigen. 

Aufgrund der nicht absehbaren Sicherheitsrisiken nach dem Support-Ende sollten XP-Nutzer auf ein neueres Betriebssystem umsteigen. Die 13 Jahre alte Software entspricht nicht mehr dem Stand der Technik, Microsoft hat das Support-Ende seit langem angekündigt.

Windows 7 versus Windows 8

Wer Windows treu bleiben möchte, sollte mindestens die Version Windows 7 Home Premium installieren, rät der Branchenverband Bitkom. Dieses Betriebssystem will Microsoft noch bis zum Jahr 2020 unterstützen. Für die neueste Version Windows 8.1 werden voraussichtlich bis Oktober 2023 Support und Sicherheits-Updates bereitgestellt. 


Wer einen leistungsstarken Computer hat, kann auch auf Windows 8 umsteigen – sofern der PC die Mindestanforderungen erfüllt. Microsoft stellt kostenlose Assistenten zur Verfügung, die automatisiert alle Voraussetzungen überprüfen.

Da kein direktes Upgrade per Download über Windows XP möglich ist, stellt Microsoft im zweiten Schritt einen Umzugshelfer kostenfrei zur Verfügung. Damit können Sie Ihre Dateien, E-Mails und Dokumente sowie Nutzerprofile und Einstellungen auf das neue Betriebssystem übertragen. 


Was kostet der Umstieg?

Einen original Windows-7-Datenträger gibt es im Fachhandel ab 80 Euro – hier handelt es sich üblicherweise um eine System-Builder- oder OEM-Version. Noch günstiger sind Betriebssysteme aus dem Microsoft Refurbisher-Programm für gebrauchte, wiederaufbereitete PCs und Notebooks. Diese mit dem Kürzel MAR (Microsoft Authorized Refurbisher) gekennzeichneten Windows-7-DVDs sind im Versandhandel schon ab 50 Euro erhältlich. Das aktuelle Windows 8 Pro Upgrade schlägt mit knapp 90 Euro zu Buche.

Schnäppchen-Händler, die Windows 7 für extrem kleine Geldbeträge handeln, erweisen sich häufig als unseriös. So hat etwa Microsoft 2013 eine Marge illegaler Windows-7-Kopien aus dem Verkehr gezogen, die im Online-Handel für unter 30 Euro über die Ladentheke gingen.

Mit Windows 7 bekommen Sie ein System, das gerade bei der Bedienung und Platzierung gewohnter Schaltflächen viel Ähnlichkeit mit Windows XP aufweist. Auf der anderen Seite müssen Sie sich überlegen, ob bei dem Aufwand, den eine Software-Runderneuerung mit sich bringt, wirklich ein nicht mehr ganz aktuelles Betriebssystem installiert werden soll.

Windows mit 64 oder 32 Bit?

Eine 64-Bit-Version von Windows 7 oder Windows 8 ist auf einem alten Computer mit Windows XP Home oder Windows XP Media Center Edition eine weniger gute Wahl. Hier ist ein Windows mit 32 Bit am besten geeignet.
Eine kostenlose Alternative zu Windows ist der Umstieg auf Linux. Die populärste Linux-Distribution Ubuntu läuft auch auf älteren Computern und hat niedrigere Anforderungen an die Hardware als ein modernes Windows. Ubuntu ist einfach zu installieren, und für Aktualisierungen des Betriebssystems stellt der Hersteller Canonical ähnlich wie Microsoft Updates bereit.
Der wohl größte Haken: Unter Linux können Sie Ihre gewohnten Windows-Programme und PC-Spiele nicht benutzen. Ein sicheres Surfen im Internet ist aber mit modernen Browsern wie Firefox möglich und genauso einfach wie unter Windows.

Raus aus dem Internet

XP-Nutzer können freilich auch nach Support-Ende des Betriebssystems ihren PC weiterhin nutzen. Wer aber weder auf eine aktuelle Windows-Version noch auf ein anderes Betriebssystem wie Linux umsteigen will, der sollte ab April nicht mehr über Windows XP ins Internet gehen. Dies raten sowohl die Sicherheitsexperten vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als auch der Branchenverband Bitkom.
 

PC-Check für Windows 7 und Windows 8

Lohnt sich der Umstieg auf Windows 7? Oder ist Windows 8die bessere Wahl? Microsoft stellt den Support für die Vorgängerversion am 8. April 2014 ein. Schon aus Sicherheitsgründen sollten XP-Nutzer daher wechseln. Die neueren Versionen sind technisch aber etwas anspruchsvoller als XP. Um Zweifel auszuräumen bietet Microsoft ein nützliches Programm an: Mit dem Windows Upgrade-Advisor prüfen Sie kinderleicht, ob Ihr XP-Rechner für ein modernes Windows geeignet ist. 


Windows 7 und 8 laufen auf den meisten PC-Systemen problemlos. Weil es aber Schwierigkeiten mit exotischen Peripherie-Geräten oder sehr alten Computern geben kann, überprüfen Windows 7 Upgrade Advisor und Windows 8-Upgrade-Assistent, ob bestimmte Komponenten wider Erwarten nicht mit Windows 7 beziehungsweise 8 kompatibel sind. Damit die Programme funktionieren, muss eine Verbindung mit dem Internet bestehen. 

Wenn im Rechner schon vier Gigabyte RAM Arbeitsspeicher und ein moderner Zweikern-Prozessor verbaut sind, dann kann man es auch mit dem leistungsfähigeren Windows 8 versuchen. 

Drum prüfe, wer sich bindet

Microsoft will Computerlizenzen für Windows 7 nur noch bis zum 31. Oktober 2014 verkaufen, wie das Unternehmen im Februar mitteilte. Der Support für Windows 7, also die Unterstützung mit Updates und das Beheben von Sicherheitslücken, endet im Januar 2020, Windows 8 folgt drei Jahre später.

Wer seinen XP-Rechner für den Einsatz mit dem Windows-7-Nachfolger testen möchte, startet den Windows 8-Upgrade-Assistent. Sie erhalten das Tool auf der Informations-Webseite von Microsoft.

Alle Treiber da?

Nach dem Sie den Upgrade-Assistenten gestartet haben, überprüft das Programm zunächst die verbaute Hardware. Anwender werden auf fehlende oder zu schwache Bauteile hingewiesen. In einem zweiten Schritt wird die Verfügbarkeit von neuen Treibern für die vorhandene Hardware überprüft. Zwar bringen die XP-Erben schon viele Treiber mit, doch manch exotisches Gerät erfordert eigene Treiber, die per Hand nachinstalliert werden müssen. 

Problematisch kann es bei Modellen sein, die schon Jahre nicht mehr im Handel sind. Insbesondere ältere Drucker, TV-Karten und Scanner könnten mit Windows 7 und 8 aufs Altenteil gestellt werden. 

 Passt die Software?

Im letzten Schritt überprüft der Upgrade-Assistent die Kompatibilität der vorgefundenen Software. Programme, die mit einem roten Kreuz markiert sind, lassen sich mit dem neuen Betriebssystem nicht mehr verwenden. 

Ein gelbes Dreieck mit Ausrufezeichen signalisiert, dass die Anwendung nur eingeschränkt unter der Nachfolgeversion genutzt werden kann. Für die meisten dieser Programme gibt es schon Updates bzw. neue, auf Windows 7 und Windows 8 angepasste Programmversionen.

 

 


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