Dienstag, 18. März 2014

Mozilla gibt Firefox Touch für Windows 8 auf

Windows 8.1 – Mozilla stoppt Browser-Entwicklung mit Touch-Funktion

 

 

Jonathan Nightingale, Firefox-Verantwortlicher bei Mozilla, gab bekannt, dass die Entwicklung eine für Windows 8.1 Browser-Oberfläche mit Touch-Oberfläche aufgrund eines geringen Interesses eingestellt wurde. Gegen Ende 2012 ging die Mozilla Foundation davon aus, das eine spezielle App-Version des Browser einerseits wichtig und andererseits ein unbedingtes Muss für die Anwenderschaft ist.

Während der Betaphase für den Modern-UI-Firefox stellten die Entwickler fest, dass die neue Touchscreen-Oberfläche kaum User fand. Täglich beschäftigten sich lediglich rund 1.000 Test-User mit der Firefox-App. Die Zahlen ließen darauf schließen, dass die endgültige Softwarefassung kaum höhere Nutzerzahlen in Aussicht stelle, so Nightingale in seiner offiziellen Begründung. Hinzu komme außerdem die fehlende Begeisterung für den Windows-8.1-Startbildschirm.

Was Mozilla in Bezug auf seinen Modern-UI-Browser hingegen verschweigt, ist die enorm umständliche Einrichtung unter Windows 8.1. Vor der eigentlichen Nutzung muss Firefox als Standardbrowser definiert werden. Erst nach diesem Schritt erscheint mit ein wenig Glück die entsprechende Kachel auf dem Startbildschirm. Wie sich im Verlauf des Beta-Phase herausgestellt hatte, erschweren zahlreiche andere Einflussfaktoren die Installation des Mozilla-Browsers.

Schwaches Testfeld für Windows 8

Diese Einschätzung hat sich offensichtlich als vollkommen falsch erwiesen. Die Reaktionen auf eine erste Testversion von Firefox für Windows 8 fielen laut dem Browser-Hersteller äußerst schwach aus. Weniger als 1000 Windows-8-Nutzer pro Tag hätten den Browser laut Nightingale ausprobiert – bei Vorabversionen von Firefox für Desktop-PCs seien es Millionen Nutzer täglich.

Bei derart geringen Nutzerzahlen sei ein vernünftiger Test des Browsers unmöglich. Folglich sei nach einer Veröffentlichung mit vielen Software-Fehlern zu rechnen, was wiederum eine Menge Zeitaufwand für Nachbesserungen und Kunden-Support nach sich ziehe. Dieser Aufwand stehe in keinem Verhältnis zu den Downloadzahlen.

Regulärer Firefox bleibt

Firefox für Windows 8 war auf die Kacheloberfläche und die Touchscreen-Bedienung des Betriebssystems ausgelegt. Nutzer konnten unter anderem mit den von Smartphones und Tablets bekannten Gesten zoomen oder zwischen Tabs wechseln. Darauf müssen Besitzer von Windows 8 künftig verzichten – der reguläre Firefox lässt sich mit dem Betriebssystem aber problemlos weiter nutzen.

Rückschlag für Microsoft

Microsoft dürfte diese Nachricht umso härter treffen, da sich das Team um Nightingale sichtlich bemüht hat, den beliebten Browser an das "Metro"-Design anzupassen. Die Entwickler hatten aber offensichtlich auch mit einigen Problemen zu kämpfen. So musste die Beta-Version von Firefox Touch erst als Standardbrowser in Windows 8 aktiviert werden. Doch auch dann sei die Anzeige einer entsprechenden Windows-Kachel ein reiner "Glücksfall", berichtet Chip Online.

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